2018

Manchmal ist es gut, Langeweile zu haben: Der cv-aktiv hatte im Sommer 2016 einen Messestand beim 100. Deutschen Katholikentag in Leipzig. Da standen wir sozusagen am „Wurmfortsatz“ des Katholikentages, sprich in einer Ecke, wo schier niemand hin kam. Aber neben uns stand das Ev.-Luth. Landesjugendpfarramt. Und beim small-talk wurde die Idee geboren, miteinander ein Jugendcamp in Israel zu veranstalten. Und im Februar 2018 war es soweit: 100 junge Leute aus ganz Sachsen und aus Osteuropa haben miteinander im Februar in Israel gezeltet. Reisetechnisch und finanziell wurde das Ganze seitens der Evangtours GmbH abgewickelt, aber für uns als Verein war das ein Wieder-Anknüpfen an einen längst verloren geglaubten Partner, das Landesjugendpfarramt. Das gute Miteinander war für alle ein positives Aha-Erlebnis, und nicht zuletzt darin begründet gab es im Sommer 2018 einen Jugend-Begegnungstag mit einer Rumänischen Jugendgruppe, die einen ganzen Tag hier im Bibelland zu Gast war.

Auch in diesem Jahr hatten wir eine Sonderausstellung in unserer Scheune:  Unser Freund Manfred Richter aus Oßling hatte von Mai bis August Gemälde „über Gott und die Welt“ ausgestellt. Sehr interessante, ansprechende Bilder, die zum Nachdenken einluden.

Der Tag der Parks und Gärten Ende Mai wurde ganz unerwartet zu einem Mega-Event für den Bibelgarten. Nebenan im Schlosspark hatte die Sächsische Zeitung einen großen Antik- und Trödelmarkt veranstaltet und unser Gelände mit bespielt. Sachsenweit wurde dazu eingeladen und die Trödelfans kamen zu hunderten. An diesem Tag hatten wir ungefähr 800 Besucher im Bibelland und in der Scheune, so viele wie noch nie zuvor an einem Tag. Da war Groß-Kampftag mit vielen sehr erstaunten und positiv überraschten Gästen aus Sachsen und darüber hinaus. Schade, dass wir nicht ein paar mehr Leute hatten, so war es kaum möglich, mit Gästen intensiv ins Gespräch zu kommen. Es bleibt trotzdem spannend, was sich aus den Kontakten dieses Tages in der Zukunft so ergeben wird.

Wir haben auch in diesem Jahr wieder gebaut!
Diesmal hieß das Kind: „Barrierefreie Bushaltestelle“ und wurde erneut aus EU-Geldern gefördert. Immerhin € 29.473,48 wurden investiert. Damit ist nun endlich auch die Nordseite unserer großen Scheune ansehnlich und schön geworden.
Wenn jetzt Gästegruppen mit einem Reisebus kommen, müssen die nicht mehr den Dorf-Parkplatz zuparken, sondern können auf unseren eigenen Platz geordnet ausweichen. Behinderte Teilnehmer können hier tatsächlich barrierefrei aus- und einsteigen. Damit ist der barrierefreie Zugang jetzt voll und ganz gegeben (einschließlich der ja bereits seit längerem bestehenden Behindertentoilette).
Nun muss nur noch das Gras wachsen und die Hortensien blühen, und vor allem müssen die Fördermittel noch ausgezahlt werden. Zum Jahresende haben wir alles noch pünktlich abgegeben, die Unterlagen sind vollständig, nun mahlen die Mühlen....


Ganz ohne Fördermittel haben wir im Winter (am Jahresanfang) ein neues Treppenhaus in die Scheune eingebaut. Die Holztreppe war so schlimm vom Wurm beschädigt, dass dringender Handlungsbedarf war. Nun verläuft die neue Treppe ein wenig anders als vorher, ist dadurch aber breiter und nicht mehr so steil. Eine wirkliche Verbesserung! Und sie ist jetzt nicht mehr aus Holz, sondern aus Beton gegossen.
Im neuen Treppenhaus wurde natürlich auch die Elektrik neu gemacht, die Treppe mit Holzgeländern versehen, gegen Herunterfallen abgesichert und alles frisch gemalert.
Bei der Finanzierung dieses Bauvorhabens hat enorm die Tatsache geholfen, dass die Familie eines verstorbenen Freundes des Bibelgartens und Reisekunden von Evangtours entschieden hat, statt Blumen- und Kranzspenden zur Beerdigung eine Spende für den Bibelgarten zu erbitten. Das war ein Novum in der Vereinsgeschichte!

Mit dem neuen Treppenhaus ist auch der Zugang zum Ikonenmuseum besser und sicherer geworden. Dieses erfreut sich übrigens nach wie vor reger Beliebtheit bei unseren Besuchern. In diesem Jahr gab es auch wieder einige neue Ikonen vom Malermeister geschenkt.

Gegenüber, sozusagen ganz am entgegen gesetzten Ende des Gebäudes wurde auch eine bauliche Verbesserung vorgenommen: Die Brettertür „Nadelör“ wurde durch eine wärmegedämmte Tür ersetzt und in Eigenleistung eingebaut und gestrichen. Dass damit eine Kältebrücke geschlossen wurde, ist nur ein Ergebnis dieser Maßnahme. Mindestens ebenso wichtig ist die Tatsache, dass mit dem Einbau dieser neuen Tür die Scheune jetzt ganz realistisch über einen zweiten Fluchtweg verfügt, denn diese neue Tür taugt als Notausgang.

In bewährter Form war das Projekt „Arbeitswege“ wieder für uns hilfreich, um die „Ländereien“ instand zu halten und zu pflegen. Mehrfach waren Gruppen straffällig gewordener Jugendlicher unter Leitung verschiedener Freier Träger der Jugendhilfe hier tatkräftig im Einsatz. Holz sägen und diverse Erdarbeiten waren die hauptsächlichen Aufgaben.

Hauptarbeitsfeld für uns als Verein war ungebrochen der Bibelgarten.
Die gesamte warme Jahreszeit über sind w ir mehr oder weniger in Beschlag genommen von Gästegruppen, die sich anmelden, mit  denen wir im Vorfeld ein Programm planen und dieses dann hier vor Ort „abarbeiten“. Elfi, unsere Gärtnerin, hat wieder Enormes geleistet, der heiße, trockene Sommer war eine echte Belastung, auch wenn wir ihn vielleicht individuell sehr genossen haben.... Das einzig wirklich Positive an dem Sommer war die Tatsache, dass fast kein Gras gewachsen ist, so dass wir kaum mähen mussten.

Bitte lasst Euch auch in diesem Jahr wieder daran erinnern, dass wir ungebrochen auf Hilfe angewiesen sind, um unsere großen Flächen zu pflegen und in Ordnung zu halten. Das gilt weiterhin, wir sind für jede helfende Hand jederzeit dankbar!

Danke sei an dieser Stelle unbedingt wieder all denen gesagt, die bei den beiden großen Arbeitseinsätzen im Frühjahr und Herbst mit dabei waren! Diese werden auch in 2019 wieder stattfinden. Neben der weiteren Erneuerung unseres schier endlos langen Bretterzaunes rund um den Bibelgarten sei als ein sehr nachhaltiges Ergebnis des Frühjahrs-Baueinsatzes die Hanggestaltung auf der Scheunen-Südseite erwähnt. Nachdem wir im Winter eine Baggerfirma beauftragt hatten, den ganzen verkippten Müll aus DDR-Zeit abzubaggern und dabei das Gelände leicht zu terrassieren, wurden beim Frühjahrsputz die Terrassen abgesteckt und gestaltet. Aufgebrachte Komposterde ließ diese dann im Sommer dank unterschiedlichster enthaltener Sämereien bunt blühen und alle erdenklichen Arten von Blumen und Gemüse treiben – sehr zur Freude aller Besucher. Da wuchsen unter anderem Sonnenrosen, Fingerhut, Roter Mohn, Zierkürbisse, aber auch Tomaten und diverse wilde (Un)kräuter....

Der Tag des offenen Denkmals im September war wie in den zurückliegenden Jahren ein Höhepunkt, in diesem Jahr allerdings ohne ein besonderes Event. Es waren den ganzen Tag über Besucher da – in loser Folge, den ganzen Tag ein Kommen und Gehen.

Unerwartet stabil steht unser eigentlich völlig maroder Hebekran noch immer im Garten, es ist noch nicht gelungen, ihn auszutauschen. Erst zum Ende des Jahres 2018 ergab sich nun eine greifbare Möglichkeit: Thomas Berke aus Oberlichtenau will ihn neu bauen, dazu sind wir miteinander im Gespräch und es wurden erste Vorbereitungen getroffen. Wir hoffen also, dass ab Sommer 2019 ein Ersatz-Neubau unser Gelände ziert!