2014

Liebe Vereinsmitglieder,

lasst mich anlässlich unserer Mitgliederversammlung zusammentragen, was wir im zurückliegenden Jahr alles so getan und erlebt haben:

Ich beginne mit meiner Rückschau am Jahresanfang – konkret im Februar. Im Rahmen einer Israelreise wurde die via-sacra-Ausstellung aus Jerusalem wieder abgeholt und mit nach Oberlichtenau gebracht. Jeder Reisegast übernahm den Transport eines Rollups, so dass alle ohne finanziellen Extra-Aufwand problemlos wieder hierher gekommen sind.
Zur Erinnerung: Wir hatten im Februar 2013 ebenfalls im Rahmen einer Israelreise die Ausstellung mit nach Jerusalem genommen. Dort stand sie ein Jahr lang inder Evangelischen Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg und hat für die Oberlausitz und die via sacra geworben, dank der Unterstützung durch Evangtours GmbH und die Firma Theletek. Die Finissage der Ausstellung fand in Yad Hashmona statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung haben wir als Bibelgarten einen Partnerschaftsvertrag mit dem dortigen Bibelgarten geschlossen. Nun hoffen wir, dass sich diese Partnerschaft besser mit Leben erfüllen lässt als die nach Neot Kedumim. Der Bibelgarten ist dem unseren sehr ähnlich.
Die via-sacra-Ausstellung steht jetzt als ständige Ausstellung in unserer Scheune.

Das Jahr 2013 endete mit der Abrechnung und Ausschüttung der Fördermittel für das Scheunendach. Damit war am Jahresanfang die Situation die, dass der gesamte Scheunendachboden übersäät war mit alten Dachlatten, Dreck, Nägeln und diversem Bauschutt.

Ab Januar 2014 ging es ans Aufräumen. Ehrenamtlichen Helfern (allen voran Georg Förster) ist es zu danken, dass innerhalb der ersten Jahreshälfte der komplette Boden aufgeräumt und entrümpelt wurde. Jeden Samstag gab es einen Vormittags-Baueinsatz von 09:00 bis 12:00 Uhr. Man ahnt ja gar nicht, wieviel man schafft, wenn man eine gewisse Kontinuität einrichtet! Eine Hälfte des riesigen Raumes (ungefähr 250qm)  wurde so frei geräumt, dass man den Raum als Veranstaltungsraum nutzen kann. Ein Durchbruch vom TT-Raum aus ermöglicht jetzt den Zugang zum Dachboden, ohne auf die steile alte Bodentreppe angewiesen zu sein. Eine Trennwand aus Europaletten versperrt Sicht und Zugang zum Baustofflager und zum angrenzenden noch sanierungsbedürftigen Teil des Dachbodens. Letzterer wurde gegen Jahresende in Angriff genommen: Mehrere Deckenbalken wurden verstärkt und die komplette Dielung – zumindest so weit, dass wir einen Weihnachtsbaum zur Selbstmotivation hinstellen konnten. Nun soll noch eine neue Treppe eingebaut werden, um einen zweiten Fluchtweg zu schaffen.

Eine der ersten Veranstaltungen in diesem neu entstandenen Raum war die Präsentationsveranstaltung für die Vereine und Institutionen des Ortes im Rahmen des Dorfwettbewerbes „Unser Dorf hat Zukunft“, welchen Oberlichtenau gewonnen hat.

Im Zusammenhang mit den Aufräumarbeiten in der Scheune wurde ein Kanal gegraben von der Scheune zum Vereinsgebäude, so dass die Zuleitungen für die auf dem Scheunendach installierte Solarthermieanlage darin verlegt werden konnten. Diese Anlage wurde ergänzt durch eine Photovoltaikanlage, und nun stehen dicke Kessel im „Pufferspeicherraum“ und wir schauen jeden Tag nach, ob sie schon warm werden. Der Winter erweist sich als nicht günstig, um 2000 l Wasser von der Sonne aufheizen zu lassen....  Aber wenn dann im Frühjahr die Sonne wieder scheinen wird, dann erwarten wir „Bikiniklima“ im Bürogebäude  und eventuell auch etwas Wärme in der Scheune und im Fasskeller.

Einen nicht unerheblichen Anteil am Bewältigen der anstehenden Arbeiten hat die Sächsische Jugendstiftung mit ihrem Projekt „Arbeitswege“. Mehrfach waren Gruppen straffällig gewordener Jugendlicher hier tatkräftig im Einsatz. Die erfüllten Arbeiten reichten vom Holz sägen über Gartenarbeit bis hin zum Rasenmähen und Laub kehren. Ich weiß gar nicht, was wir ohne diese Helfer gemacht hätten angesichts unserer angespannten Personalsituation!

Einem solchen Arbeitseinsatz ist es zu verdanken, dass jetzt endlich die ehemalige Milchküche in der Scheune freigezogen ist. Dort war ja die CV-Bücherei untergebracht und nun ist Baufreiheit vorhanden, um das Ikonenmuseum in diesem Raum einzurichten. Natürlich muss vorher noch gemalert und an der Elektrik gearbeitet werden, aber das Ziel ist näher gerückt.

Hauptarbeitsfeld war ungebrochen wieder der Bibelgarten. In diesem Jahr hatten wir überwiegend kleine Gruppen, so dass statistisch gesehen weniger Gäste da waren als in den anderen Jahren. Wir sind gespannt, wie sich das im neuen Jahr entwickelt.

Ein unergründlicher Wassereinbruch im Historischen Fasskeller, der seit einigen Jahren vermehrt wahrzunehmen war, hat sich in diesem Jahr beheben lassen: Das Ableitungsrohr, welches die Dachentwässerung vom Reisebürodach realisierte, war im Durchmesser zu klein, so dass es bei Starkregen einen Rückstau gab, der sich in den Fasskeller ergoss. Wieder mit Hilfe der Aktion „Pilgern und Arbeiten“ gelang eine Reparatur durch Graben-schaufeln und  Einsetzen eines größeren Rohres.

Um unser Bibelgartengelände weiter zu sichern, haben wir an der westlichen Seite ein Tor angebracht. Dies verhindert durchaus die unerlaubte Zufahrt, vermutlich wird es aber nicht ausreichen, um die immer häufiger werdenden „Kassenpreller“ inform von Wandergruppen einzudämmen, die gerne auf ihrem Weg vom Keulenberg  fix noch mal bei uns aufs Clo gehen, bevor sie wieder nach Hause fahren und die ganz und gar nichts dafür bezahlen wollen....

Für 2015 erhoffen wir vermehrt einen Besuch von Schulklassen. Wir sind nämlich im Rahmen des LAP gefördert worden als Kompetenzzentrum gegen Anitisemitismus.
Die Förderung umfasste die Herstellung eines Flyers, die Anschaffung von Ausstellungskarten und Bilderrahmen und die Schauwerbung für einen Projekttag im Bibelgarten in Form von Rollups. Diese stehen jetzt in unterschiedlichen Schulen, so dass Lehrer und Schüler darauf aufmerksam gemacht werden, dass es bei uns dieses Angebot gibt. Wir sind gespannt, wie das angenommen wird. Immerhin hat sich unmittelbar nach Auslieferung des Werbe-Rollups die gesamte Lehrerschaft der Ernst-Rietschel-Oberschule Pulsnitz zur Fortbildung über Judentum angemeldet!

Nennenswerte Höhepunkte im Jahr waren erneut der Tag der Parks und Gärten sowie der Tag des offenen Denkmals. Im Rahmen des Denkmalstages wurde die oben erwähnte Dauerausstellung zur via sacra eröffnet.

Wie in den letzten Jahren, so will ich auch in diesem Jahr wieder daran erinnern, dass wir für schier unüberschaubere Flächen verantwortlich sind. Das ganze Jehr über fällt da jede Menge Arbeit an.
Mal abgesehen von den langfristig geplanten Arbeitseinsätzen im Frühjahr und im Herbst, bitte ich euch erneut darum, Zeiten für Mitarbeit im Bibeglarten einzupalenen. Wir haben keine bezahlten Mitarbeiter mehr, die in Haus und Gelände mit anfassen könnten. Wer also auch immer eine oder mehrere Stunden zur Verfügung hat: Denkt mal an Euren Verein und fragt einfach nach Arbeit, Ihr werdet nicht weggeschickt werden!

Auch und insbesondere an den Wochenenden kommen hier Gäste. Da muss jemand da sein, der die Leute begrüßt und ihnen auf Nachfrage etwas erklären kann. Ich würde mir sehr wünschen, dass ich wieder mehr das Gefühl hätte, wir stehen gemeinsam hinter dem missionarischen Anliegen unseres Bibelgartens!