2013

Liebe Vereinsmitglieder,

wir blicken zurück auf ein angefülltes, erlebnisreiches und arbeitsintensives Jahr 2013.
Lasst mich und uns miteinander Rückschau halten:

Das Jahr begann mit einer Herausforderung: mit der Tatsache, dass es Europagelder abzurufen gab. Dazu musste im Januar binnen weniger Tage ein Projekt erstellt und formwahrend eingereicht werden. Wir haben uns dieser Herausforderung gestellt, denn wir hatten bereits ein fertiges Projekt in der Schublade liegen für genau solch einen Fall. So haben wir eine 75%-Förderung für die Neueindeckung des beschädigten Scheunendaches beantragt. Der  Denkmalschutz hat in der Form noch „eins drauf gesetzt“, dass gefordert wurde, auch die Nebengebäude mit neu zu machen. Gesamtumfang der Maßnahme: 137.200 ,00 Euro!
Die Gelder wurden bewilligt und damit war das Programm für dieses Jahr im Wesentlichen vorgegeben.
Anfang Juni wurde der Auftrag an die Dachdeckerfirma Zachmann erteilt, nachdem wir in der halben Welt um zinslose Darlehen gebeten hatten. Ohne diese hätten wir den Bau nicht vorfinanzieren und damit überhaupt keine Fördermittel nutzen können. An dieser Stelle sei all denen nochmals herzlich gedankt, die uns hier so großzügig unterstützt haben!

Firma Zachmann ließ zunächst den Sommer ins Land gehen, und nach mehrfacher Nachfrage wurde Anfang September ein großes Stück des Daches aufgerissen. Damit war erst mal ein Anfang gemacht, doch es dauerte nicht lange, da stockte der Bau....
Stundenlang könnte ich jetzt berichten: von Kubikmetern Regenwassers, die in die Scheune gelaufen sind, von Absprachen und Absprachefehlern unter den beteiligten Firmen, von selbst gemachten Erschwernissen und deren Lösungen seitens der Firmen,
von fleißigen Helfern, die gewissermaßen vom Himmel fielen (dazu später mehr)
und vor allem von dem Erfolgsdruck, das Dach und die gesamte Baumaßnahme angesichts eines drohenden Winters fertig zu kriegen, damit die Fördermittel nicht verfallen. Sonst wäre nicht nur manch einer in unserer Familie, sondern viele unserer Freunde und Bekannten mehr oder weniger pleite gewesen.....
Wir können am Ende des Jahres dankbar sagen: „Es ist vollbracht!“ Es hat alles unfallfrei geklappt, alle Darlehn sind dank einer superschnellen Bearbeitung seitens des Landratsamtes noch in 2013 zurück gezahlt worden und das Dach ist dicht! Äußerlich ist die Scheune damit zu einem echten Schmuckstück geworden und viele Oberlichtenauer äußern sich lobend diesbezüglich, das ist ein Novum!

Nun liegt es an uns, die Scheune auch von innen zum Schmuckstück zu machen, da ist noch viel Arbeit. Deshalb gibt es seit Januar 2014 jeden Samstag Vormittag einen kleinen, überschaubaren Baueinsatz von 09:00 bis 12:00 Uhr.

Weiter gegangen ist der Bau am Tempelmodell, leider nicht ganz so, wie wir es erhofft hatten. Andreas Schaarschmidt hatte für ein halbes Jahr nochmal eine MAE bekommen. Leider war er gute acht Wochen krank. Nun ist die Maßnahme beendet, und er hat inzwischen Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt. Es ist immerhin das Modell so weit gediehen, dass das komplette Relief mit dem Tempelplatz fertig ist. Ein Teil der großen Tempel-Stützmauer ist auch schon mit den Keramiksteinchen beklebt worden. So sieht der Besucher immerhin, wie alles mal werden soll. Aber bis zur Fertigstellung ist noch ein sehr, sehr weiter Weg. Naja, manchmal muss man ja auch noch ein paar unerfüllte Wünsche haben!

Auch wenn noch nicht alles perfekt ist, kann man sagen, dass uns die Scheune dieses Jahr bereits die Besuchersaison buchstäblich gerettet hat. Erst hörte ewig der Winter nicht auf, dann hat es wochenlang geregnet, dann schien die Sonne zu heiß – immer, wenn das Wetter nicht passte, konnten wir mit unseren Besuchern in die Scheune ausweichen. So haben wir sie schon richtig ins Herz geschlossen und können uns beinahe gar nicht mehr vorstellen, jemals ohne das Gebäude zurecht gekommen zu sein.
Um langfristig geordnete Verhältnisse zu schaffen, hat unser Verein von der Stadt Pulsnitz im Frühjahr den Weg zwischen Scheune und Bürogebäude gekauft. Das Teuerste an der ganzen Aktion war die anschließende Vermessung...
Erfreulicherweise hat die Stadt das Stück Straße vor der Scheune augepflastert, so dass wir einen sehr ordentlichen Fußweg auf diese Weise erhalten haben.

Zweifellos ein Höhepunkt im Jahr war unsere Teilnahme am DEKT in Hamburg. Wir hatten einen eigenen Stand beim „Markt der Möglichkeiten“ und haben den Bibelgarten und unsere Umgebung in Norddeutschland bekannt gemacht. Der Verein Zittauer Fastentücher war sozusagen als „Untermieter“ mit am Stand, das gab ein gutes Miteinander.

Eine eher zufällige Begegnung mit einer Mitarbeiterin des MDR bescherte dem Ort Oberlichtenau und dem Bibelgarten einen ganzen Film in der Reihe „Unterwegs in Sachsen“. Meherer Tage wurde im Ort gedreht. Das Ergebnis war ein wirklich schöner Film, der für Oberlichtenau und für uns als Bibelgarten sehr einladend geworben hat.

Erneut gehörten Termine wie „Lausitzer Anradeln“, „Tag der Parks und Gärten“ oder „Tag des offenen Denkmals“ zu den Höhepunkten im Jahr. Der Tag der Parks und Gärten fiel total ins Wasser – das war einer der Tage, an dem wir die Scheune zu schätzen wussten!
Zum offenen Denkmal kam das Backofenhaus zum Einsatz, nachdem wir im Sommer ausgiebig die Bedienung geübt hatten. Pizza klappt jetzt, für Brot ist das Backhaus eher nicht geeignet, liegt vermutlich an der Tür, die nicht richtig schließt.

Irgendwann im Sommer gab es einen kombinierten Bau- und Grilleinsatz. Die „Elfenparty“ - unser Mini-Sommerfest im Elfenhaus wurde kurzerhand an einen Einsatz im Garten gekoppelt, in dessen Ergebnis der erste Abschnitt unserer großen Mauer beleuchtet wurde, der zweite Abschnitt soll im nächsten Sommer in Angriff genommen werden.

Kurz vor Jahresende konnten wir endlich noch die neue Wand am Tischtennisraunm verputzen, so dass die Scheune nun auch rundum einen Farbanstrich hat und fertig ist. Den Scheunenanbau haben wir farblich nochmal verändert, nun wirkt das Gebäude nicht mehr so „brüllig“, sondern ainfach gefälliger. Das Rot war doch nicht so der Glückstreffer!

Einen richtig gewaltigen Erfolg konnten wir verzeichnen mit der Eröffnung der Ausstellung über die via sacra in Jerusalem. Seit Februar steht ein Roll up vom Bibelgarten in Jerusalem in der Himmelfahrtskirche neben Bildern aller anderen Stationen und Partner der via sacra. Die Idee für diese Ausstellung wurde einst im Bibelgarten geboren, dass sie sich umsetzen ließ, verdanken wir Evangtours und der Firma Teletek Die Mitgliedschaft und Zusammenarbeit mit MGO und Dresdner Heidebogen sei erneut als unbedingt positiv erwähnt.
Etwas ganz Besonderes fällt mir noch ein: Ich erwähnte oben bereits fleißige Helfer, die „vom Himmel fielen“.
Da rief uns im Juni ein Herr Enger von der Sächsischen Jugendstiftung an und fragte, ob wir Arbeit hätten für straffällig gewordene Jugendliche. Na klar hatten wir die!
Herr Enger hat ein Projekt entwickelt, um straffälligen Jugendlichen eine Gelegenheit zu geben, gemeinnützige Arbeitsstunden in größerem Umfang abzuleisten. Dazu ist er mit 6-10 solchen Jugendlichen pilgernd auf der via regia unterwegs. An unterschiedlichen Stationen machen die jungen Leute sich nützlich, bekommen dafür Kost und Logis und entgehen dem Gefängnis.
Zweimal hatte wir ihn mit seinen Leuten zu Gast und zweimal haben die ordentlich zugepackt und enorm was weg gearbeitet. Hauptsächlich waren es körperlich schwere Arbeiten im Gelände.
Als Freier Träger der Jugendhilfe haben wir ja schon mehrfach selber straffälligen Jugendlichen die Möglichkleit gegeben, Arbeitsstunden zu leisten, aber dies ist schon eine besonders schöne Sache gewesen. Beeindruckend ist, wie die mitwandernden Sozialarbeiter versuchen, beim Unterwegs-sein den Kontakt zu den Jugendlichen zu knüpfen und sie zum Nachdenken über ihr junges Leben und ihre Zukunft anzuregen.

Wir haben in diesem Jahr lernen müssen, mit wenigen bis gar keinen hauptamtlichen Mitarbeitern auzukommen. Das ist echt schwer! Wenn das Gras wächst, wächst uns buchstäblich die Arbeit über den Kopf! Bedauerlicherweise gibt es keinerlei geförderte Maßnahmen mehr, und Mitarbeiter aus eigener Kraft zu finanzieren, ist nur in einem sehr bescheidenen Umfang möglich. Es reicht einfach nicht für Vollzeit-Mitarbeiter!
Der Versuch, einen Asylbewerber zur geförderten Arbeit im Bibelgarten zu  bekommen, scheitert an nicht auszumachenden Gründen. So bleibt die große Herausforderung an uns alle bestehen, sich stundenweise ehrenamtlich zu engagieren. Das geht so gut wie immer, Ihr müsst einfach nur mal auftauchen und nach Arbeit fragen!!!

Das Jahr begann und endete jeweils mit einem Abschied: Im Februar verstarb unser langjähriger Mitarbeiter Lothar Schill, und Ende Dezember trugen wir unseren Freund, Helfer, treuen Beter und Kirchenerbauer Johannes Schreiter zu Grabe. Beide mögen in Frieden ruhen!

Wir gehen sehr gespannt in das Jahr 2014 und hoffen wieder auf einen regen Besucherverkehr.
Bitte nehmt Anteil am Wohl und Werden des Vereins und lasst Euch immer mal sehen!